Stirbt das klassische Theater aus?

Es ist noch gar nicht so lange her, da war der Besuch eines klassischen Theaters mit viel Prestige verbunden. Wer sich die teuren Karten leisten konnte, verfügte in der Regel auch über einen guten Stand in der Gesellschaft. Die Direktoren scheuten sich nicht davor, auch kritisch zu hinterfragen und ihren Schauspielern philosophische Rollen aufzutragen. Mittlerweile hat das Theater viel von seiner Qualität, aber auch Teile seines Reizes verloren. Durchaus darf man sich daher die Frage stellen, ob das klassische Theater vielleicht sogar komplett ausstirbt.

Ist noch Platz für Theater im 21. Jahrhundert?

Grundsätzlich sind die Menschen, trotz aller technologischer Veränderung, noch immer bereit, von Zeit zu Zeit ins Theater zu gehen. Vor allem das Erlebnis Theater als solches scheint noch immer einen großen Reiz aufs Publikum zu haben. Man kann den Sorgen des Alltags für einen kurzen Moment entfliehen.

Sinkendes Niveau – Einbildung oder Wahrheit?

Kritiker bemängeln, das Niveau von Theaterstücken sinke immer weiter und sei schon längst nicht mehr vergleichbar mit allem, für was das Theater einst stand. Die Leiter und Darsteller sind gefragt, nicht mehr nur dem politischen Mainstream zu folgen.

Theater als Bastion des Bildungsbürgertums

Wer ins Theater gehört, der gehört zum Bildungsbürgertum, so das gängige Vorurteil. Und wenngleich dies nicht zwingend stimmt, wurde gerade mit dieser Aussage viel dazu beigetragen, das Theater zu verunglimpfen. Potentielle, neue begeisterte Theater-Gänger kommen so vielleicht erst gar nicht auf den Geschmack. In der Zukunft kann den Spielstätten in Deutschland und Europa nur empfohlen werden, sich auf ein breiteres Publikum auszurichten. Dann ist es vielleicht nicht ausgeschlossen, dass das Theater in Zukunft wieder eine solche Rolle spielen wird wie in der Vergangenheit. Damals trafen sich der Adel und Klerus bei jeder Gelegenheit einer Aufführung.